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Krank im Urlaub – na und?!

Die Kraft der Gedanken.

Na das war ja wieder mal sowas von typisch. Mein Mann und ich nehmen uns ein paar Tage frei um, mindestens einen Teil der Herbstferien mit den Kindern verbringen zu können. Wir entscheiden uns dafür, ein Haus für die 5 Nächte im wunderschönen Kärnten zu buchen und wandern zu gehen. Wir freuen uns, und unser Hund auch.

Schon während der Autofahrt hin, den Kofferraum voll mit den neuen Wandersocken, Soja Milch, meinen Lieblings-Frühstücksflocken, Tablets für die Pubertiere und den Hundeleckerlies, spüre ich es. Der Hals kratzt, die Glieder beginnen zu schmerzen, mir ist kalt. Was mache ich jetzt?! Na klar, als Mentaltrainerin formuliere ich gleich mal Affirmationen und spule sie gedanklich in endlosschleife ab: „mir geht es gut, ich bin vollkommen gesund“ „mein Körper strahlt vor Gesundheit und Energie“…. Ich visualisiere wie wir total glücklich zu fünft die Almen und Gipfel erklimmen, die letzten Sonnenstrahlen am Berg genießen und uns mit einem heißen Kakao nach der Wanderung belohnen.

Tja, doch mein Körper hat jetzt was anderes vor. Meine großartigen Pläne, die Pubertiere spätestens um 8:30 aus dem Bett zu schmeißen, und um 10:30 aufzubrechen und meine Tracking App mit Wanderkilometern glühen zu lassen zerplatzen im Nu. Stattdessen sind Kaloba Tropfen, Vitamin C und Zink sowie Atemfrei Kräutertee im Fokus meiner Urlaubstage. Nachdem ich mich voller Enttäuschung mit meiner Wärmeflasche auf die Couch verkrieche, hilft mir mein Göttergatte ein Wenig auf die Sprünge. Stichwort „positive thinking“… wie war das nochmal. „Schau Baby, es gibt echt schlechtere Orte um krank zu werden, genieß das doch auch mal ein bisschen….“ 

Hm, er hat Recht. Und plötzlich sehe ich es auch! Wir sind im wunderschönen Kärnten, in einem wunderschönen Haus mit Garten, die Sonne scheint. Ich kann in T-Shirt und Leggins im Garten in der Sonne liegen und ganz entspannt entschleunigen. Nichts tun. Außer meine Vitamin D Reserven aufladen und die Seele baumeln lassen. Ich lausche den Vögeln, starre Löcher in die Luft, trinke meinen Tee und mache sonst nichts, gar nichts. Klar, am Berg wäre es auch schön gewesen, kein Thema. ABER hier und jetzt ist es auch schön. Aus Rücksicht zu mir, entschleunigen auch mein Göttergatte und meine Pubertiere. Sie gehen nur kurze Wanderungen in der Nähe um mich nicht zu lange allein zu lassen und legen sich die restliche Zeit zu mir in die Sonne, werfen Körbe in den Basketballkorb vor der Türe, spielen mit dem Hund im Garten. Ach wie schön, wie idyllisch, wie ruhig…. Und es tut uns allen gut.

Na klar, in solch schöner Atmosphäre, bei dem Traumwetter auf einer Liege im Garten ist leicht krank sein. Aber liegt es nicht eher an unserer Sicht auf die Dinge. Wie wir etwas, eine Veränderung, eine Herausforderung sehen. Positive thinking, das Glas halbvoll und nicht halbleer zu sehen, bewusste und von mir gesteuerte Gedanken. Nenne es wie du willst. Es ist doch immer irgendwie das Gleiche, es ist das „WIE“ ich über eine Situation denke, ob ich dem Gedankenkarussell der Enttäuschen folge und mich ärgere das ich gerade im Urlaub krank geworden bin oder mich eben fast schon darüber freue. Quasi vom Arzt verschriebene Nichts-tun Zeit. 

Und wie cool – da ich nicht zu Hause bin, verfalle ich auch nicht dem Drang schnell noch zwischendurch eine Waschmaschine anzuschmeißen…  

Im Mentaltraining lernen wir viel über die Kraft der Gedanken und wie man sie lenken kann. Welche Techniken es gibt aus quälenden Gedankenkreisen auszusteigen und so mehr Leichtigkeit und Zufriedenheit in sein Leben bringt.